Bevor es die traditionellen, aus einem Stück gefertigten Kreissägeblätter gab, konnten findige Sager eine Blattsäge als Kreissäge einsetzen. Benutzt wurde diese vor allem zur Anfertigung von Stabellen und Fassboden. Diese wurden aus einem Stück Holz gesägt. Mit dem Aufkommen maschineller Kreissägen verschwand die manuelle Kreissäge auf den Dachboden und in Scheunen.
Mein Grossvater beschrieb die Entstehung so: „Als wir im Sommer von einem grösseren Gewitter überrascht wurden, gingen wir in den Schärmen und liessen die Blattsäge im Wald liegen. Auf einmal stieb ein roter Funkenregen vom Wald herüber und direkt danach donnerte es sehr laut. Als wir weiterholzen wollten, fanden wir die glühende Säge mit zwei Schlitzen, und der Boden ringsum war verbrannt.“
Im Winter wollte die Säge zu reparieren. Weil sie ohnehin fest verbogen war und die Einkerbungen ineinander passten, formte er daraus die vorliegende Kreissäge.
Serie „Scheunenfunde“
Als Scheunenfund (engl. Barn Find) bezeichnet man hauptsächlich das Auffinden eines in Vergessenheit geratenen und dann wiedergefundenen Gegenstandes. Oft entscheidet nur die Geschichte des Gegenstandes über die Wichtigkeit, und dass der Gegenstand lange nicht verfügbar war, steigert dessen Wert zusätzlich. Meine Serie soll krude Geschichten über schnöde Gegenstände erzählen. *Schallendes Schmunzeln