Dieser Scheunenfund deckt eine visionäre Zeit des Schweizer Erfindergeists ab, als im Zuge der ersten Industriellen Revolution unmögliches mittels neuer Geräte und Maschinen möglich gemacht werden konnte. Diese im Tagebuch umschriebene «Festplatte mit Komprimierung» konnte bis zu drei Bücher auf ihr kleinstes Mass komprimieren. Man träumte davon, einst ganze Bibliotheken in einer Pferdekutsche oder gar Hosentasche unterzubringen.
Auf den paar losen Seiten, eingesteckt im Tagebuch des Aargauer Industriegehilfen Hanswalter Sterchi (1834-1893) finden sich die Pläne und ein Beschrieb der „Festplatte“ (Das Tagebuch befindet sich heute im nat. hist. Museum Aargau).
Es scheint ein Prototyp der Festplatte gegeben zu haben. Die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft und deren weitreichende Folgen vereitelten die Verbreitung und Weiterentwicklung. Sterchi starb verarmt und vergessen. Dieser Nachbau aus der vorderen Jahrhundertwende muss reichen, uns die Tragweite seiner Erfindung zu dieser Zeit vorzustellen. Damals und für ein paar weitere Generationen stellte man sich unter Festplatten lieber folgendes vor:
Serie „Scheunenfunde“
Als Scheunenfund (engl. Barn Find) bezeichnet man hauptsächlich das Auffinden eines in Vergessenheit geratenen und dann wiedergefundenen Gegenstandes. Oft entscheidet nur die Geschichte des Gegenstandes über die Wichtigkeit, und dass der Gegenstand lange nicht verfügbar war, steigert dessen Wert zusätzlich. Meine Serie soll krude Geschichten über schnöde Gegenstände erzählen.